Desoye – der Name klingt zunächst französisch, und er ist es auch. Er geht zurück auf einen starken Zweig derer de Soye, die seit dem 13. Jahrhundert im Chateau de Soye à la Sambre im belgischen Namur lebten. Während einer großen Belagerung der Provinz und des Chateau im Dreißigjährigen Krieg emigrieren Familienmitglieder der de Soyes nach Frankreich, Österreich und Deutschland. In Frankreich deutet heute noch der Name de Soy darauf hin, in Österreich wurde daraus Dessoy und in Deutschland haben sich einige Desoyes als Winzer einen Namen gemacht.Im Staatsarchiv Koblenz befindet sich die erste Urkunde der Familie de Soye aus Waldalgesheim an der Nahe. Der in der Urkunde erwähnte Winzer Matthias de Soye heiratet die Winzertochter Johanna aus Dromersheim, wohin das Paar dann auch zieht, um dort Wein anzubauen. Der Sohn Franziskus Henrikus wird sogenannter Dominus Scabinus (Schöffe, Ratsherr) in Simmern. Seither verzweigt sich die Familie immer wieder in mehrere Linien an der Nahe und in Simmern. Das Wappen der Familie de Soye zieren zwei Hechte. Das Motiv lehnt sich vermutlich an den mit Wasser gefüllten Krater rund um das Chateau an, indem viele Hechte lebten und leben. Das Wappen wurde 1696 erstmalig registriert, wie man heute in der kaiserlichen Bibliothek in Paris nachlesen kann. Der Enkel von Franzikskus Henrikus, Johann Andreas (geb. 1733) heiratet nach Treis an die Mosel und führt dort mit seiner Frau bis zu seinem Tode ein Winzerhaus. Als er 1813 verstirbt, wird der Name „Desoye“ in die Sterbeurkunde eingetragen statt „de Soye“. Vermutlich einem Schreibfehler ist es also zu verdanken, dass alle Nachkommen dieses Familienzweiges fortan so geschrieben werden. Durch weitere Heiraten der männlichen Nachkommen erweitert sich das „Familienimperium“ über Fankel, Senheim und Mesenich.

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